"Einer Tradition treu zu sein,
heißt der Flamme treu zu sein
und nicht der Asche"
- Jean Jaurès -
Seit mehr als 150 Jahren steht die Sozialdemokratische Partei für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Berlin war dabei immer wieder Schauplatz wichtiger Ereignisse und großer Veranstaltungen der SPD. Daneben hat die Berliner SPD ihren eigenen Beitrag zur Geschichte der SPD geleistet. Auf unseren Geschichtsseiten finden Sie Biographien und Ereignisse, Fotografien und Dokumente, die mit Berlin und der Geschichte der Sozialdemokratie verbunden sind.
von Dr. Heinrich-W. Wörmann
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Revolution 1848 – Hoffnung und Scheitern
1848 Berufsverband der Zigarrenarbeiter, 1849 der Drucker und weiterer Berufe
23. Mai 1863 Leipzig, Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein, Ferdinand Lassalle
1864 K. Marx, Erklärung zur Internationalen Arbeiter-Assoziation
1869 Eisenach, Sozialdemokratische Arbeiterpartei, A. Bebel, W. Liebknecht
1870/71 deutsch-französischer Krieg, Gründung des Kaiserreiches in Paris
1875 Gotha, Vereinigung von Lasalleanern und Eisenachern zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands
1878 – September 1890 Sozialistengesetz im Deutschen Reich, Verbot der Sozialdemokratie, aber Möglichkeit zur Teilnahme von Einzelpersonen an Wahlen
1883 – 1889 Sozialgesetzgebung Bismarcks, Kranken-, Unfall-, Rentenversicherung
Dennoch Erfolg der SPD bei Reichstagswahlen – von 7,6 % 1878 zu 23,4 % 1893
Oktober 1890 Parteitag in Halle, Namensgebung Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
November 1890 Gründung der Generalkommission der Gewerkschaften in Berlin
1891 Erfurter Parteitag, Abschaffung der Klassenherrschaft, für Arbeiterrechte
1892 1. Gewerkschaftskongress in Halberstadt – Carl Legien wird Vorsitzender.
Die Gewerkschaften werden Massenorganisationen. Von 215.000 im Jahr 1892 zu
mehr als 2,5 Millionen Mitgliedern im Jahr 1913
1890 Erstes Gewerkschaftshaus in Berlin am Engeldamm, Stifter Leo Arons
Erste führende Genossinnen: Emma Ihrer, Clara Zetkin, Ottilie Baader, Paula Thiede, Luise Zietz
1906 Mannheimer Parteitag, „Massenstreik“ Debatte „Revisionisten“ und „Radikalen“
“Mannheimer Abkommen” zwischen SPD und Gewerkschaften über “grundsätzliche Gleichberechtigung”
Januar 1911 Tod von Paul Singer, August 1913 Tod von August Bebel
1913 Carl Legien wird Vorsitzender des Internationalen Gewerkschaftsbundes
1914-1918 Spaltung der Arbeiterbewegung während des Ersten Weltkrieges
März 1916 Gründung der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft
April 1917 Gründung der Unabhängigen Sozialdemokratie, USPD
9.11.1918 Revolution in Deutschland, Abdankung des Kaisers
10.11.1918 Wahl des Rates der Volksbeauftragten (SPD/USPD) durch Arbeiter- und Soldatenräte, Beschluss für eine Verfassungsgebenden Nationalversammlung
15.11.1918 Bildung der Zentralarbeitsgemeinschaft „Stinnes-Legien-Abkommen“
Kampf gegen die Parlamentarische Republik – Gründung der KPD Ende 1918
15. Januar 1919 Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
19. Januar 1919 Wahlen zur Nationalversammlung, die in Weimar tagte
1919 Gründung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes
1919 Leipziger Aktionsprogramm der USPD, Ziel die Einführung des Rätesystems
Januar 1920 Betriebsrätegesetz, Demonstration von KPD und USPD dagegen, 40 Tote
März 1920, Kapp-Putsch – Generalstreik der Gewerkschaften rettet die Republik
April 1920 Parteitag der USPD, Mehrheit schließt sich der KPD an
Dezember 1920 Tod von Carl Legien
Gewerkschaften als Spitze der Moderne mit genossenschaftlichen Siedlungen
1921 Görlitzer Parteitag mit klarem Bekenntnis zur demokratischen Republik
1922 Vereinigungsparteitag der SPD mit der Minderheit der USPD
1925 Tod von Reichspräsident Friedrich Ebert, Wahl von Hindenburg
1925 Heidelberger Parteitag „Vereinigte Staaten von Europa“
1927 Einführung der Arbeitslosenversicherung
1. Mai 1929 „Blutmai“ nach KPD-Aufruf trotz allg. Demonstrationsverbotes
1929 Spaltung durch die Revolutionäre Gewerkschaftsopposition der KPD
Sozialfaschismustheorie, SPD als Hauptfeind – links und rechts gegen die Republik
9. November 1929 SPD Feierlichkeiten für den 10. Jahrestag der Revolution
1931 Braun-roter Volksentscheid gegen die SPD-Regierung in Preußen
20. Juli 1932 Staatsstreich in Preußen gegen die SPD-Regierung unter Otto Braun
30. Januar 1933 Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, 27. Februar Reichstagsbrand
28. Februar Nazi-Machtsicherung durch die “Verordnung zum Schutz von Volk und Staat”
5. März 1933 letzte Reichstagswahlen – Mehrheit gegen die Republik
23. März 1933 Ermächtigungsgesetz – nur 94 MdR der SPD (von 120) widersetzen sich, 26 waren bereits im Exil oder in Haft
Rede von Otto Wels „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht“
Einrichtung erster Konzentrationslager, Besetzung erster Gewerkschaftshäuser
März 1933 Betriebsrätewahlen 73.4 % ADGB, 4,9% RGO, 11,7 % NSBO
1. April 1933 Boykott gegen die deutschen Juden
7. April 1933 Gesetz zum Berufsbeamtentum – gegen Juden und Demokraten
April 1933 Versuch der Rettung des ADGB durch Kompromissbereitschaft
1. Mai 1933 Inszenierung des Tages der Nationalen Arbeit durch Goebbels
gigantische Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld in Berlin
2. Mai Verbot der Gewerkschaften Besetzung der Häuser – Übernahme durch DAF
10. Mai 1933 Bücherverbrennung – Beginn der Zerstörung kultureller Vielfalt
21. Juni Köpenicker Blutwoche mit 24 Opfern, unter ihnen Johannes Stelling MdR
22. Juni 1933 Verbot der SPD, Exil-Vorstand in Prag,
Exil und Widerstand aus der Sozialdemokratie, Sekretariate an der Grenze
20. Januar 1934 Betriebsrätegesetz außer Kraft gesetzt
1934 Prager Manifest der SPD, Kampf gegen die nationalsozialistische Diktatur
Sozialdemokratie Hauptfeind der KPD bis 1935 - Volksfront Politik ab 1936
1938 Exil-Vorstand der SPD in Paris und ab 1940 in London
22. Juni 1944 Treffen von SPD und KPD Vertretern in Berlin, Verhaftung durch Verrat
Umsturzversuch vom 20.Juli 1944, Beteiligung von SPD- und Gewerkschafts-Führern
Rolle von Julius Leber und Wilhelm Leuschner „Schafft die Einheit“
1945 SPD Neugründungen auf Orts- und Zonenebene, „Gruppe Ulbricht“ in der SBZ
15. Juni 1945 Wiedergründung der SPD in Berlin
5. Oktober 1945, Konferenz von Wennigsen bei Hannover, Büro Kurt Schumacher
31. März 1946 SPD Urabstimmung in Berlin, 82,3 % gegen Vereinigung mit der KPD
7. April 1946 Parteitag der Berliner SPD gegen die Vereinigung mit der KPD
22. April 1946 Vereinigungsparteitag von SPD und KPD zur SED in der SBZ und Berlin im Admiralspalast
Mai 1946 Parteitag in Hannover, Ziel Vergesellschaftung der Produktionsmittel
31. Mai 1946 Alliierte Zulassung von SPD und SED in Groß-Berlin
1947 Nürnberg, Forderung nach Sozialisierung
1949 Gründung der Bundespublik Deutschland und der DDR
1949 Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in München
1951 Montan-Mitbestimmung, 1952 Betriebsverfassungsgesetz
17. Juni 1953 Volksaufstand in der DDR wird niedergeschlagen
November 1959 Godesberger Parteitag der SPD
13. August 1961 Bau der Berliner Mauer
1966 Große Koalition von CDU und SPD
1968 Studentenbewegung, Sozialistischer Deutscher Studentenbund, SDS,
Sozialdemokratischer Hochschulbund SHB; Juso Hochschulgruppen
1969 Wahl des Sozialdemokraten Gustav Heinemann zum Bundespräsidenten
1969 Sozialliberale Koalition von SPD und FDP unter Bundeskanzler Willy Brandt
Deutschland- und Ostpolitik zur Sicherung des Friedens in Europa
1972 Konstruktives Misstrauensvotum gegen Willy Brandt scheitert
Radikalenerlass entfremdet die Studentenbewegung von der SPD
1974 Guillaume-Affäre, Rücktritt von Willy Brandt, Helmut Schmidt wird Kanzler
1976 Mitbestimmungsgesetz
1978 „Deutscher Herbst“, Höhepunkt des Terrors der RAF
seit 1979 Politik des Nato-Doppelbeschlusses
1982 Sturz von Helmut Schmidt, CDU/FDP Regierung unter Kanzler Helmut Kohl
1983 500.000 Demonstranten im „Bonner Hofgarten“ gegen den Doppelbeschluss
7. Oktober 1989 40. Jahrestag der DDR, Gründung der SDP in Schwante
9. Oktober 1989 Erste Montagsdemonstration in Leipzig
5. November 1989 Gründung der Berliner SDP in der Sophienkirche
9. November 1989 Fall der Berliner Mauer
September 1990 Berliner Parteitag, Vereinigung von SDP und SPD
3. Oktober 1990 Vereinigung der beiden deutschen Staaten und Berlins
1996 Einweihung des Willy Brandt Hauses, der neuen SPD Parteizentrale in Berlin
1998 Rot-grüne Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder
Stand: April 2016