wir möchten noch einmal herzlich um Anmeldungen zu unseren "Wedding-Lesungen" am Mittwoch, d. 25. April und am Mittwoch, d. 2. Mai bitten. Am 25. April liest der Schauspieler Georg Solter aus dem einzigen und lange verschollenen Roman des Malers Otto Nagel. Am 2. Mai liest Marcia Zuckermann aus ihrem Familienroman "Mischpoke", der jetzt verfilmt wird.
Seine Beobachtungen hat der Maler Otto Nagel in zahlreichen Bildern festgehalten. Es sind Momentaufnahmen aus dem alten Berlin, Stadtlandschaften, aber auch Einblicke in die soziale Not der Arbeiter, der Arbeitslosen und Obdachlosen im Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre. Als genauer Beobachter erweist sich Otto Nagel aber auch in seinem Ende der zwanziger Jahre entstandenen Roman „Die weiße Taube oder Das nasse Dreieck“, der erst 50 Jahre später erstmals veröffentlicht wurde und jetzt in einer Neuauflage im Verlag Walter Frey erschienen ist.
In seinen Bildern hat Otto Nagel den Verarmten, die in den heruntergekommenen Berliner Mietskasernen um das Überleben kämpften, ein Gesicht gegeben. In seinem einzigen Roman gibt er ihnen auch eine Stimme. Es ist die Geschichte eines unaufhaltbaren Abstiegs, erzählt aus der Sicht von Wilhelm Thiele, der arbeitslos wird und im „Nassen Dreieck“ landet, der „Pennerkneipe“ von Muttchen im Wedding, einem Treffpunkt der Obdachlosen und Bettler. Sie alle bekommen keinen Pfennig Arbeitslosenhilfe mehr. Zwei Millionenen Menschen leben in dieser Zeit in Deutschland ohne jede Unterstützung.
Eine Einführung in die Zeit gibt Bernd Schimmler, Vorsitzender des Weddinger Heimatvereins. Brunhilde Wehinger berichtet über die Geschichte des Buches, der Schauspieler Leo Solter liest Passagen aus Otto Nagels Buch.
Mittwoch, 25. April 2018, 19.00 Uhr, Galerie im Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstr. 163, 13353 Berlin
Wir bitten um Anmeldungen unter www.spd.berlin/wedding1
Eine Buchbesprechung finden Sie hier: http://geschichten-aus.berlin/otto-nagel-und-das-nasse-dreieck-im-wedding/#more-637.
In „Mischpoke“ erzählt Marcia Zuckermann über vier Generationen die turbulente Geschichte der Kohanims, einer alten jüdischen Familie aus Westpreußen. Die sieben Töchter von Samuel und Mindel Kohanim gehen sehr unterschiedliche Lebenswege. Tochter Franzi führt er ins „Nachtjacken-Viertel“, zum Sparrplatz, im „roten Wedding“. Der liebevoll erzählte Familienroman blickt in unterschiedliche Milieus, er spiegelt deutsche Geschichte wider, mit Hoffnung und Kampf, Verfolgung und Widerstand. Es ist eine spannende Geschichte, voller Witz, Selbstironie und Tragik. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht einer Nachfahrin der Kohanims, der die Justiz die Unterstützung einer Geflüchteten vorwirft. „Mischpoke“ wird jetzt als TV-Mehrteiler verfilmt.
Marcia Zuckermann wurde 1947 in Ostberlin geboren. Ihr jüdischer Vater überlebte den Holocaust als politischer Gefangener im KZ Buchenwald, ihre protestantische Mutter war als Kommunistin im Widerstand aktiv. 1958 musste die Familie die DDR als Dissidenten verlassen.
Eine Einführung in die Zeit gibt Bernd Schimmler, Vorsitzender des Weddinger Heimatvereins. Die Sängerin Tania Alon trägt im Rahmenprogramm ihre wiederentdeckten jiddischen Frauen- und Widerstandslieder vor.
Mittwoch, 2. Mai 2018, 19.00 Uhr, Galerie im Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstr. 163, 13353 Berlin
Wir bitten um Anmeldungen unter www.spd.berlin/wedding2
Eine Leseprobe finden Sie hier: https://www.fva.de/Buecher/Mischpoke.html
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